also eine Orgel, egal wie heiß geliebt, innig gepflegt oder (zB in meinem Fall) selbst entworfen und konzeptioniert gehört in der Regel der Gemeinde und definitiv nicht dem Organisten Ausnahmen bestätigen die Regel, da in Dortmund zB eine transferierte Orgel in einer kath Kirche (und zusätzlich "ihr Meisterstück" in einer Krankenhaus Kapelle) steht welche die Organistin und Orgelbauerin (wohl zurecht) als ihr Eigentum ansieht und die daher "nur von ihr" gespielt werden dürfen... abgesehen davon gehören der Gemeinde (zumindest da wo ich tätig bin) auch jede Menge Noten und ich persönlich bin der Meinung, wenn jemand an einem (halb) öffentlichen Ort, wie zB einer Orgelempore, seine privaten Sachen "offen" liegen hat, ohne das entsprechend zu kennzeichnen (Privateigentum des XYZ - berühren oder ansehen bei Todesstrafe verboten 🙈) dann finde ich es schon reichlich kleinlich sich darüber aufzuregen, dass jemand "fremdes" in die Noten schaut - was stehen denn da für hochintime Anmerkungen drin? Registeranweisungen? Artikulationen? Fingersätze? okay - auf gar keinen Fall würde ich wollen, dass die jemand "stiehlt"... 😎 ich könnte dann selbst ja gar nicht mehr "richtig spielen"
natürlich bin ich sehr froh, wenn ich die Orgel und auch die Empore in ungefähr dem Zustand wiederfinde den ich erwarte (ich selbst neige definitiv dazu Stifte etc zu sortieren - egal wo ich bin - Autismus) aber erstens gilt auch hier sicherlich: "die Dosis macht das Gift" und noch viel mehr "wo gehobelt wird..."
wir haben generell unzählige Veranstaltungen und Konzerte "von außerhalb" bei uns wenn ich mich da über jedes Kabel, jeden Notenständer oder jedes Notenbuch aufregen würde welches verschwunden, verlegt oder zusätzlich auftaucht...
saubere Schuhe ? Ja, aber dann erwarte ich auch saubere Pedale !!!
an einer Orgel war mal zu lesen "Essen über den Manualen geht gar nicht" meine schriftliche Reaktion "dann krümel ich beim nächsten mal ... ganz schamlos einfach in's Pedal" 🥳 (hab ich natürlich nicht gemacht)
über die Jahre gesehen habe ich (an fremden Orgeln) wahrscheinlich definitiv mehr repariert als kaputt gemacht...
da verzeihe mann mir bitte die eine oder andere abfotografierte (private) Note 🤷 ich persönlich freue mich immer wenn andere "bei mir" etwas interessantes entdecken was sie noch nicht kennen...
pS wir haben seit über einem Jahr eine Familie aus der Ukraine hier bei uns zu Gast und vermieten seit etwa einem Jahr Zimmer über AirBnB... ich musste ziemlich hart "lernen", dass Dinge kaputt gehen oder andere Menschen nicht ganz so sorgfältig damit umgehen wie ich selbst 😱 (evtl aber auch nur ein Autismus Problem 🤪)
"Das Morgen KApieren nicht das Gestern KOpieren" JvGlatterGötz
saubere Schuhe ? Ja, aber dann erwarte ich auch saubere Pedale !!!
an einer Orgel war mal zu lesen "Essen über den Manualen geht gar nicht" meine schriftliche Reaktion "dann krümel ich beim nächsten mal ... ganz schamlos einfach in's Pedal" 🥳 (hab ich natürlich nicht gemacht)
Naja, wenn sich alle daran halten, mit Orgelschuhen zu spielen, ist alles sauber, so einfach ist das. Und im Winter mit Streusalz an den nassen Schuhen zu spielen versursacht nun auch Schäden.
Ehrlich gesagt wärst Du bei mir mit so einer Reaktion recht übel aufgelaufen. Schlimm genug, dass man das als Hausorganist hinschreiben muss, aber die freche Antwort trifft vermutlich nicht jedermanns Humor.
Zitat von Fili im Beitrag #10Ah ja, einmal wurde ich von Bekannten gebeten, (in einer mir fremden Pfarre) beim Begräbnis zu spielen. Da liefen alle Absprachen über die Trauerfamilie, mit den Pfarrleuten oder gar dem Organisten kam ich gar nicht in Kontakt.
Immer eine Frage, was die Gemeinde mit dem Organisten ausmacht. Ich habe mir immer ausgebeten, dass die Orgelsachen über mich laufen.
Nochmal: ich bin mir darüber natürlich im Klaren, dass ich keinen Besitzanspruch gegenüber einer "meiner" Orgeln habe.
Aber ich finde einfach, es gehört sich, dass man als Gastorganist einfach mal kurz hallo sagt, notfalls telefonisch.
Bei uns ist es so, dass ich die einzige Organistin bin, sorry aber so Sachen wie fingerlose Handschuhe, ein Halstuch, Notizbuch...aber auch Erstkommunionssachen oder Notizen für die nächste Gottesdienstordnung bleiben schon oben liegen, sonst renn ich zu oft treppauf- treppab.
In meiner dritten Kirche spielt selten jemand anderer und in der vierten Kirche sind wir derzeit abwechselnd zu zweit, vielleicht bald wieder zu dritt.
Klar, dass ich mich dort nicht so häuslich niederlasse und mein Zeugs immer brav mitschleppe.
Ich frag mich überhaupt, warum jemand auf die Empore musste, wenn angeblich auf einem Keyboard gespielt und unten gesungen wurde.....
Und was allzu lustige, freche oder patzige Antworten betrifft:
Ich verstehe grundsätzlich schon Spaß. Aber wenn ich aufgrund der Antworten fürchten muss, dass nicht gut genug achtgegeben wird, tja sorry..
Selbst wenn jemand anderer von der Pfarre den Emporenschlüssrl bereitwillig hergegeben hat- aber wenn etwas beschädigt wurde, dann kann ich wetten, dass ich den Kopf dafür hinhalten muss. Und sorry, aber da hab ich so überhaupt gar keine Lust drauf!!
Es gibt nichts in der Welt, das so wertvoll wäre, wie der Herzensfrieden. ~Franz v. Sales~
Es gäbe natürlich auch noch die Möglichkeit, dass ich (ziemlich augenzwinkernd) darauf hingewiesen habe, dass Essen / krümeln an einem Spieltisch generell keine gute Idee ist (nicht nur über den Manualen)...
wenn Ihr aufgrund eines saloppen Spruches tatsächlich meint über die Sorgfalt eines Menschen urteilen zu können... dann kann ich mir gut vorstellen, dass (wie im Pfeifen Orgel Forum zu lesen war) sich jemand darüber aufregt welche Hose oder welches T-Shirt jemand an der Orgel trägt... glücklicherweise erkennt man ja den Inhalt eines Buches sofort am Einband...
ich persönlich habe weder die Zeit noch die Lust mich nach einer evtl "zuständigen" Person für die Orgel zu erkundigen wenn ich (was sehr häufig vorkommt) im Ruhrgebiet etc an "fremden" Orgeln unterwegs bin...
"Das Morgen KApieren nicht das Gestern KOpieren" JvGlatterGötz
Zitat von Spiritus boni im Beitrag #14Nochmal: ich bin mir darüber natürlich im Klaren, dass ich keinen Besitzanspruch gegenüber einer "meiner" Orgeln habe.
Aber ich finde einfach, es gehört sich, dass man als Gastorganist einfach mal kurz hallo sagt, notfalls telefonisch.
Dafür muss man aber halt wissen, dass du die Orgabistin bist. Und deine Telefonnummer haben.
Zitat von Spiritus boni im Beitrag #14Aber ich finde einfach, es gehört sich, dass man als Gastorganist einfach mal kurz hallo sagt, notfalls telefonisch.
Dafür muss man aber halt wissen, dass du die Orgabistin bist. Und deine Telefonnummer haben.
Eckhard von Hirschhausen schreibt in seinem Glücksbuch: wenn Sie einen Wunsch haben, dann macht es am meisten Sinn, diesen möglichst viele Menschen wissen zu lassen... ☝️ (und eben nicht, wie es oft heißt "aber nicht verraten, sonst geht es nicht in Erfüllung" 🫵) mann sollte sich selbst einfach nicht so wichtig nehmen (wie das bei frauen und allen dazwischen und außerhalb ist weiß ich allerdings nicht so genau)
wenn es also Organistinnen gibt, die finden:
Zitates gehört sich, dass... 😘
und gleichzeitig Organisten, die vielleicht der Meinung sind:
Zitatich möchte nicht, dass... 🤬
dann könnte das (an Impuls liegen, oder) ein angemessenes Problem darstellen... 🤷
ich verstehe übrigens grundsätzlich nicht, warum andere Menschen nicht so sind wie ich sie gerne hätte... 😇
"Das Morgen KApieren nicht das Gestern KOpieren" JvGlatterGötz
Eine kleine Top 5 der Verhaltensweisen für Gastorganisten "nicht zum Nachahmen empfohlen", die ich entweder schon selbst erlebt habe oder vom Hörensagen her kenne:
1. Sich als Vertretungsorganist melden und dann einfach nicht erscheinen und sich auch nicht entschuldigen. Absolut top ! 😡
2. Sich zunächst bereitwillig als Vertretungsorganist melden und dann ein paar Tage vor dem Gottesdienst dem Hauptorganisten ein Email schicken mit der Frage:
"Übrigens, was bekomme ich eigentlich fürs Orgelspielen ?"
Was soll man darauf schon groß antworten ? "Das übliche Honorar, siehe aktuelle Kirchenmusikertarife !" Was hättet ihr geantwortet ?
Worauf die sehr selbstbewusste Dame antwortete: "Dann wissen Sie sicher, was ein Organist mit C-Prüfung bekommt. Für diesen Satz spiele ich nicht. Ich liefere Qualität und die soll auch dementsprechend bezahlt werden. Für eine Messe verlange ich 25,-- Euro plus 5,-- Euro für die Anfahrt, also 30,-- Euro. Wenn Ihre Pfarre nicht bereit ist, dies zu zahlen, muss ich absagen."
Meine Antwort darauf:
"Gute Nacht, Fr. ...,
danke, wir brauchen Sie nicht, das gilt übrigens auch für alle zukünftigen Messen ! Sie müssen noch viel lernen und damit meine ich nicht nur die B-Prüfung. Es geht nicht um ein paar Euro mehr oder weniger, es geht um´s Prinzip. Ob Sie es glauben oder nicht, auch ich "liefere Qualität", Woche für Woche, Messe für Messe, wenn ich nicht gerade durch meine berufliche Tätigkeit verhindert bin, aber ich hätte nie die Präpotenz, auf so plumpe Weise mehr abzocken zu wollen, als einem Musiker meiner Qualifikation laut allgemeiner Besoldungsordnung zusteht. Ich denke, es ist besser, eine Vorabendmesse ohne Orgel zu feiern, als sich von einer grundlos eingebildeten Orgelschülerin erpressen zu lassen.
Wie heißt es so schön: Hochmut kommt vor dem Fall ! (Sprichwörter, 16.18)
Machen Sie´s gut -
nein, machen Sie´s in Zukunft besser !" 😎
Was mich daran so gestört hat, war weniger der Preis, sondern diese Art des Auftretens: Grundsätzlich ist es mir egal, was ein(e) Gastorganist(in) für seine/ihre Dienste verlangt, damit habe ich nichts zu tun. Die meisten fragen gar nicht und kassieren einfach nach der Messe ihr Honorar beim Mesner oder Pfarrer oder schicken eine Honorarnote. Aber wenn sie mich schon so provokant fragt, sollte ich dann vielleicht antworten: "Was immer sie wollen, Gnädigste, ich kenne Sie zwar nicht, aber bestimmt sind Sie das Tausendfache wert !" Diese Dame war mir damals übrigens vom Wiener Diözesankonservatorium vermittelt worden !
3. Vom Radiergummi regen Gebrauch machen, bevorzugt über den Manualtasten und sichtbare Radiergummi-Krümel quasi als Signatur hinterlassen. Jeder, der eine Ahnung von der Technik der Orgeln und Trakturen hat, sollte eigentlich wissen, dass er damit der Orgel nichts Gutes tut.
4. Setzerkombinationen verstellen Wenn man das einfach so tut und nichts dazu sagt oder schreibt, grenzt es an Sabotage. Wenn man einen Zettel hinterlässt "Kombinationen 1-3 für Gemeindegesang empfohlen." ist es wohl etwas eigenmächtig, aber ich bin dann wenigstens "vorgewarnt". Grundsätzlich habe ich bei meinen selbst eingestellten Setzerkombinationen (an der Digitalorgel, die Pfeifenorgel hat sowas nicht) den Gemeindegesang wohl bedacht und berücksichtigt, meine Kombinationen kommen bei der Setzeranlage natürlich "ganz vorn", also Komb. 1-8. Die Setzeranlage hat immerhin 64 Kombinations-Speicherplätze, wovon ich die meisten noch gar nicht benutzt habe. Wenn ein Gastorganist seine eigenen Kombis abspeichern möchte, kann er gern "die hinteren Plätze" dafür nutzen.
Zitat von Axel im Beitrag #7Und verstellte Setzer sind bei der nächsten Messe ätzend.
Wenn ich an eine Orgel mit freien Kombinationen komme und alle zwei oder drei verfügbaren schon einregistriert sind, mache ich meistens ein Foto davon und kann sie dann benutzen, wenn ich sie nachträglich wieder zurück stelle.
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29.07.2024 08:40 (zuletzt bearbeitet: 29.07.2024 10:55)
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